ZURÜCK

Dernier maquis
F 2008 R: Rabah Ameur-Zaïmeche, K: Irina Lubtchansky D: Rabah Ameur-Zaïmeche,
Abel Jafri, Larbi Zekkour 93' | 35 mm, OmeU



Mao ist der Chef eines mittleren Unternehmens, das einerseits Paletten liefert und aufarbeitet, andererseits einige Laster besitzt. Um Spannungen zwischen seinen Angestellten auszugleichen, entwickelt Mao die Idee, auf dem Gelände eine eigene Moschee zu eröffnen. Dernier maquis nähert sich der Religion auf ungewohnte Weise: Der Islam ist für zahlreiche der Angestellten nicht das traditionell Bekannte, sondern
etwas, das in einer bestimmten Form wiederangeeignet werden muss. Am prägnantesten kommt dies in der Geschichte des Fahrers Titi zum Ausdruck. Ohne jede Ridikülisierung schildert der Film Titis Versuch, sich selbst zu beschneiden, der im Krankenhaus als »Arbeitsunfall« endet.
Anders als Ameur-Zaïmeches erste beiden Arbeiten ist Dernier maquis in einem unspezifischen Setting angesiedelt. Und auch die Ästhetik des Films – vor allem in jenen wiederkehrenden Aufnahmen der Stapel von roten Paletten – favorisiert Abstraktionen. Dernier maquis bezeichnet einen neuen Anlauf des Regisseurs, sich der gegenwärtigen Realität zu nähern: Nach zwei quasi dokumentarischen Arbeiten wählte er diesmal eine Art Parabel.

Mi 23.6. 20h



ZURÜCK