Zhongguo Cunmin Yingxiang Jihua | China Village
Self-Governance Film
RC 2006, R/B/K: Nong Ke,
Zhang Huancai, Zhou Cengjia, Shao Yuzhen, Ni Lianghui,
Tshe Ring Sqrolma, Jia Zhitan, Fu Jiachong, Wang Wei, Yi
Chujian, 95‘ | DVCAM, OmeU
Zehn chinesische Bauern erhielten 2005 vom China Villagers Documentary
Project Digitalkameras und einen Crashkurs in Sachen Filmproduktion.
Erklärtes Ziel der 1995 ins Leben gerufenen Dokumentarfilm-Unternehmung
ist es, Fortschritte und Schwierigkeiten der Demokratisierungsversuche
in chinesischen Dörfern, die in den 1980er Jahren nach dem Zusammenbruch
des sogenannten Kommunensystems ins Leben gerufen wurden, aus der
Sicht der Betroffenen zu dokumentieren. In der Mehrzahl der zehn kurzen
Filme, die in der ersten Phase des Projekts entstanden und in diesem
Omnibusfilm versammelt sind, geht es um sehr viel mehr als um die
verwaltungstechnische Implementierung einer staatlichen Verordnung. Die
Beiträge zeigen zum Beispiel Auseinandersetzungen um einen Steinbruch,
Brutality Factory
der unter zweifelhaften Umständen den Besitzer gewechselt hat (The
Quarry), oder sie beschäftigen sich mit dem Wahlverhalten von Wanderarbeitern,
die in den Städten arbeiten, um ihre im Dorf verbliebenen
Familienangehörigen finanziell zu unterstützen (Did You Go Back For the
Election?). Shao Yuzhen, eine 58-jährige Hausfrau, benennt ihren umwerfenden
Beitrag schlicht: I Film My Village. Und genau so ist es: Shao Yuzhen
filmt ihre Familie und das Land, das sie bebaut, sie filmt die Nachbarn und
gerät dabei zufällig in einen wüsten Streit.
Sa 26.6. 19h
Einführung: Lukas Foerster
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